Etwas in mir möchte am liebsten immer sagen: Schreib‘ einfach, was du willst! Doch selten ist das die beste Anregung in einer Schreibwerkstatt, denn gerade, wenn mensch einen Input erhält, ergibt sich daraus eine Reibung mit dem Eigenen – und aus der Auseinandersetzung mit dem Vorgegebenen erhellt sich dann meist auf intensivere Weise das, was mensch schreiben will oder gar »muss« - und oft rührt dies dann sogar an bis dahin verborgene Schätze.

In diesem Semester möchte ich die neun Termine dazu anbieten, dass ihr eure Erfahrung im Leben bewusst ins Spiel bringt: Was habe ich in meinen x Jahren gelernt, erfahren, eingesehen, erforscht, erlebt, wovon ich damals, als ich ins Leben aufbrach, nicht die geringste Ahnung hatte? 

Das wird nun nicht im autobiographischen Sinne angegangen, vielmehr zu Geschichten mit fiktiven Figuren verwandelt, zu Szenen oder auch Gedichten, auch ins Erzählen für Kinder werden wir uns wagen. Den möglicherweise erhobenen Zeigefinger lassen wir aus dem Spiel, bringen vielmehr Witz und Satire, Überraschung und Spannung, vielleicht sogar dystopische und utopische Elemente in die Geschichten ein.